Die Identifikation der Ursache für ein Problem ist in aller Regel der wichtigste Schritt, wenn eine nachhaltige Problemlösung erreicht werden soll. Oft werden hier in diesem Bereich fundamentale Fehler begangen und es werden entweder „Workarounds“ entwickelt, die lediglich das Problem umgehen helfen oder es werden Scheinursachen beseitigt. Zur strategischen Herangehensweise existieren verschiedene Methoden. Dieser Beitrag behandelt den Einsatz von Ursache-Wirkungs-Diagrammen (Fishbone, Ishikawa) sowie den Einsatz der 5Y-Methode (5W).
Die Identifikation der wahren Ursache für ein Problem ist der entscheidende Schritt um ein Problem dauerhaft zu vermeiden und Know-how aufzubauen. Der Einsatz von Ursache-Wirkungs-Diagrammen ist dabei eine Methode, die als sehr bewährt gilt.
In einem Ursache-Wirkungs-Diagramm – oder auch Fischgrätendiagramm – wird das Problem in den „Kopf des Fisches“ geschrieben. Anschließend werden alle erdenklichen Ursachen, die zum Problem beigetragen haben könnten als Fischgräten an den Kopf gezeichnet. Die unterschiedlichen Ursachen werden dabei kategorisiert und geordnet. Als Ordnungsstruktur hat sich die 6M Methode bewährt. Dabei werden die Probleme in die 6 mit „M“ beginnenden Kategorien: Mensch, Methode, Maschine, Material, Management, Mitwelt eingeteilt. Eine fehlende Mitarbeiterqualifikation die zu einem Profilabriss geführt hat, wäre somit in den Kategorien Mensch (fehlendes Know-how) sowie in der Kategorie Management (unzureichende Fortbildungsplanung) verursacht worden.
Zur Ermittlung der möglichen Fehlerursachen hat sich die Zusammenarbeit im Team als die beste Möglichkeit herausgestellt. Dazu empfehlen wir eine heterogene Zusammensetzung des Teams (Cooperative Engineering), also die Beteiligung von Fachleuten aus unterschiedlichen Bereichen (z.b. Management, Betriebsleitung, Schichtführer, Anlagenbediener, Instandhaltung, Elektrik oder in einem anderen Fall Konstruktion, Entwicklung, Vertrieb, Einkauf). Nur durch die Einbeziehung von unterschiedlichen Personen wird ein objektiver Blick auf das Problem wahrscheinlich und es können Themen berücksichtigt werden, die einem Betriebsleiter vielleicht völlig verborgen sind. Dabei empfiehlt sich die Erstellung des Diagrammes mit computergestützten Methoden, da somit eine nahezu beliebige Erweiterung des Diagrammes möglich wird, ohne dass permanent neue Bläter angeklebt oder die Zeichnung auf dem White-Board von vorne begonnen werden muss.
(Hinweis: Die Fishbone Diagramme in diesem Beitrag und die Ergänzungen in unserem kostenlosen Downloadbereich sind mit der Software XMind erstellt. XMind ist in einer kostenlosen Variante erhältlich und bietet viele wichtige Funktionen zur Erstellung von Fishbone Diagrammen, Organigrammen und Brainstorming-Modellen in einfacher und intuitiver Bedienung.)
Die erstellten Diagramme stellen eine Art Wissensdatenbank des Unternehmens dar und beinhalten viele wichtige Ideen und Zusammenhänge. Aus diesem Grund sollten die Diagramme gespeichert und kontinuierlich weiterentwickelt werden. Letzendlich ist ein einmal erstelltes Fischgrätendiagramm eine wichtige Datenbank an Informationen und kann – je detaillierter diese wird – zu einem Werkzeug zur Lösung von beliebigsten Problemen herangezogen werden.
Ergänzung der Ursache-Wirkungs-Analyse um die 5Y-Methode
In einem zweiten Schritt hat sich die Ergänzung der Ursachenanalyse um die 5Y Methode sehr bewährt. Damit kann sichergestellt werden, dass keine Scheinursachen beseitigt werden, sondern tatsächlich die wahren Problemursachen behoben werden.
Die 5Y Methode erläuteren wir Ihnen in einem Folgebeitrag.